Wie kann ich SPAM vermeiden?

Zuletzt geändert am 20. November 2008

Es gibt vermutlich nur eine sehr kleine Anzahl von Anwendern, die kein oder nur wenig SPAM erhalten. Im Normalfall sind ca. 80-90% aller erhaltenen E-Mails Werbemüll.

Daher drängt sich die Frage auf, was man dagegen machen kann. Eine gute Hilfe bieten SPAM-Filter, allen voran der Outlook®-eigene Junk-E-Mail-Filter, welcher sehr gute Dienste leistet. Meist bringen Antivirenprogramme auch einen SPAM-Filter mit.

Das Problem an den SPAM-Filtern aber ist, dass sich vermutlich niemand 100%-ig darauf verlässt, insbesondere nicht im Geschäftsumfeld.

Welche Alternativen bieten sich an? Die wirksamste, wenn auch auf den ersten Blick unangenehmste, ist das Wechseln der E-Mail-Adresse und das Ändern des Verhaltens bei der E-Mail-Bekanntgabe. Beide Methoden zusammen bieten jedoch einen wirkungsvollen SPAM-Schutz, der auch ohne jeden SPAM-Filter funktioniert.

Das Prinzip ist hierbei recht einfach: Es wird nur 1 Postfach, aber mehrere E-Mailadressen eingerichtet. Die E-Mailadresse, für die auch das Postfach eingerichtet wird, ist Ihre "echte", die Sie nur persönlich an Freunde bzw. Geschäftspartner weitergeben. Damit ist ein Missbrauch schon sehr eingedämmt. Mögliche Fehlerquellen sind hier nur noch beim Empfänger zu suchen. Er könnte die E-Mailadresse zusammen mit anderen in eine Verteilerliste im An-Feld oder im CC-Feld anstatt im BCC-Feld versenden oder ein Trojaner, welcher die E-Mailadressen aus dem Adressbuch ausliest und an einen Server übermittelt.

Diese beiden Fälle kann man nur dadurch ausschließen, in dem der Empfänger darauf aufmerksam gemacht wird (z. B. mit entsprechenden Hinweisen in der Signatur). Wenn jeder Empfänger sich daran hält, bekommen Sie theoretisch keinen Werbemüll mehr.

Kommen wir nun zu den anderen E-Mailadressen. Sie können bei Ihrem Provider weitere E-Mailadressen einrichten, ohne ein Postfach anzulegen. Wählen Sie statt eines Postfachs einfach eine Weiterleitung auf Ihre "echte" E-Mailadresse . Diese weiteren E-Mailadressen sind sogenannte Wegwerfadressen, die Sie immer dann ändern, wenn SPAM anfängt darauf einzulaufen. Diese Adressen verwenden Sie auch bei Registrierungen in Foren und Online-Shops. Der Nachteil liegt auf der Hand: Wird eine Adresse zugespamt, müssen auch die E-Mailadressen bei den registrierten Foren, Shops, etc. geändert werden, was je nach dem öfter der Fall sein kann (nach meiner Erfahrung alle 3-6 Monate).

Sie können die Adressen in verschiedene Kategorien oder Vertrauensstufen einteilen. Wenn Sie z. B. Kunde bei Amazon.de sind, können Sie relativ sicher sein, dass Ihre Adresse nicht missbraucht wird. Anders sieht es bei Foren und Newsgroups aus, die bevorzugt als Quelle für Spammer dienen.

Beispiel für eine E-Mailkonfiguration:

Postfach: hubert.meyer(at)server.de

Adresse für Foren und Newsgroups: hm0107(at)server.de -> Weiterleitung auf hubert.meyer(at)server.de

Adresse für Shops: shop0107(at)server.de -> Weiterleitung auf hubert.meyer(at)server.de

Die 0107 in der Adresse bezeichnet den Monat und das Jahr, an dem die Adresse eingerichtet wurde. Auf diese Weise lässt sich leichter feststellen, seit wann die Adresse gültig ist. Sobald auf hm0107(at)server.de anfängt SPAM aufzulaufen, ändern Sie diese in hm0407(at)server.de und löschen die alte. Schon ist dem SPAM wieder ein Ende gesetzt, mal für länger, mal für kürzer.

Eine andere Methode um SPAM zu verhindern, ist eine passive. E-Mail-Absenderadressen können recht einfach gefälscht werden, was auch die meisten SPAMMER tun. Solange dies Fantasieadressen sind, ist das nicht weiter schlimm. Es gibt aber auch SPAMMER, die bewusst einem bestimmten Namen Schaden zufügen möchten und daher dessen E-Mailadresse als Absender verwenden. Es ist z. B. kein Problem als Absender george.bush(at)whitehouse.gov zu verwenden und dann eine E-Mail mit entsprechendem Propagandamaterial zu verbreiten. Um diesen Missbrauch zu verhindern gibt es das sogenannte SPF (Sender Policy Framework), welches das fälschen von Absenderadressen unterbindet.