Die Outlook-Datendatei wurde nicht richtig geschlossen und muss überpüft werden

Zuletzt geändert am 22. Mai 2011

Immer wieder klagen Anwender darüber, dass nach einem Outlook®-Start die Datendatei überprüft werden muss, da sie zuvor nicht richtig geschlossen wurde.

1. Möglichkeit: Der Virenscanner

In manchen Fällen ist der Virenscanner dafür die Ursache, der die Pst-Datei nicht "loslässt", also freigibt. Überprüfen Sie daher die Einstellungen im Virenscanner, bzw. deaktivieren Sie ihn testweise vorrübergehend. Sollte es am Virenscanner liegen, kann es helfen, die Pst-Datei vom Scanvorgang auszuschließen.

2. Möglichkeit: Zu schnelles Herunterfahren

Liegt es nicht am Virenscanner, könnte es sein, dass Outlook® nicht genügend Zeit zum Beenden hat. Das ist meist dann der Fall, wenn es sich um relativ große Datendateien handelt und der Computer heruntergefahren wird, ohne vorher Outlook® (vollständig) zu beenden (Tipp von Kai Schneider).

Wenn Sie den Computer herunterfahren, dann sendet das Betriebssystem an alle offenen Anwendungen den Befehl "Feierabend - bitte schließen!". D. h. Outlook® beendet sich selbst, bzw. wird vom Betriebssystem dazu veranlasst. Falls jetzt eine große Pst-Datei vorhanden ist, so dauert es einige Zeit (u. U. mehrere Minuten), bis diese von Outlook® geschlossen wird. Das Betriebssystem wartet jedoch max. 20 Sekunden und bringt dann ein Fenster, dass die Anwendung nicht mehr reagiert und ob die Anwendung beendet werden soll. Wird dies bestätigt, so kommt das dem manuellen Beenden eines Prozesses im Taskmanager gleich. Sofern die Pst-Datei zu diesem Zeitpunkt noch geöffnet ist, besteht die Gefahr, dass sie beschädigt wird.

Hinweis: Die Anzeige "Keine Rückmeldung", die besonders häufig beim Beenden von Programmen auftritt, sollte nicht zu ernst genommen werden. Oft ist ein Programm einfach zu sehr ausgelastet, als dass es noch Zeit hätte, dem Betriebssystem mitzuteilen "Hallo, ich lebe noch". Warten Sie daher etwas ab. Im Zweifelsfall öffnen Sie den Taskmanager und prüfen Sie im entsprechenden Prozess (z. B. Outlook.exe) ob sich die Speicherauslastung ändert. Ist dies über mehrere Sekunden nicht der Fall, so hängt die Anwendung tatsächlich und kann nur noch manuell bzw. durch das Herunterfahren des Systems beendet werden.

Es besteht auch die Möglichkeit, das Beenden von Anwendungen durch einen Registryeintrag vor Ablauf der 20 Sekunden zu veranlassen und diese danach sogar automatisch "abzuschießen", sprich den Task zu beenden. Das ist in diesem Falle natürlich nicht erwünscht und kann viel Ärger (Datenverlust) bedeuten.

Sie sollten daher immer zuerst Outlook® beenden und sichergehen, dass es vollständig aus dem Arbeitsspeicher entladen wurde. Das ist leider nicht bereits der Fall, wenn das Icon aus dem Infobereich verschwunden ist, sondern erst, wenn auch wirklich im Taskmanager kein Prozess Outlook.exe mehr läuft. Um nicht jedes Mal im Taskmanager nachzusehen, ob Outlook® auch wirklich beendet ist, gibt es die Möglichkeit über eine kleine Startdatei dies zu realisieren (siehe Beitrag Feststellen, ob Outlook® korrekt beendet wurde).

Update 1: Das Problem soll in Outlook® 2007 mit Service Pack 2 behoben sein. Zu beachten ist, dass die mit SP2 eingeführten Leistungsverbesserungen einen Größenzuwachs von ca. 20% bei Pst-Dateien bewirkt.

Update 2: Ab Outlook® 2010 können Sie sich auf das Icon verlassen, da es erst dann verschwindet, wenn Outlook® wirklich beendet ist. Außerdem wurde in Outlook® 2010 das Verhalten zum Herunterfahren signifikant verbessert, so dass es hier weniger Probleme gibt (gilt auch für 2007 mit SP2).

3. Möglichkeit: Defekte Pst-Datei

Eventuell ist auch Ihre Pst-Datei beschädigt und eine Reparatur mit scanpst.exe hilft (siehe Beitrag Allgemeine Anleitung zur Problemlösung).