Schwerwiegender Fehler in Outlook beim XY-Add-In
Sie erhalten beim Start von Outlook® eine Fehlermeldung mit folgendem Wortlaut:
Schwerwiegender Fehler in Outlook beim XY-Add-In. Falls diese Fehlermeldung mehrmals angezeigt wurde, sollten Sie dieses Add-in deaktivieren und überprüfen, ob ein Update verfügbar ist. Möchten Sie dieses Add-In deaktivieren?
Zum Hintergrund dieser Meldung: Für Outlook® gibt es mittlerweile eine Unzahl von Add-Ins. Darunter auch viele schlecht programmierte und solche, die sich mit anderen Add-Ins nicht vertragen (z. B. Apples "ITunes"). Damit Outlook® trotz eines Problems mit einem Add-In gestartet und verwendet werden kann, haben die Programmierer von Outlook® einen Schutz eingebaut, der im Problemfall die obige Fehlermeldung auslöst.
Das Problem bei diesem Schutz ist jedoch, dass er nahezu nicht bzw. nur fehlerhaft funktioniert. In der Regel erhalten Sie diese Meldung, wenn Outlook® unsachgemäß beendet wurde, bzw. abgestürzt ist. Falls dann gerade ein Add-In (das nicht den Absturz verursacht haben muss) irgendeine Aufgabe ausgeführt hat, meint Outlook®, dies sei der Übeltäter und prangert es beim nächsten Start an.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass diese Meldung fast immer falsch und nicht zielführend ist. Leider liest der Großteil der Anwender die Meldung nicht, sondern klickt reflexartig auf "Ja", womit das Add-In dann deaktiviert ist und es zu entsprechenden Support-Anfragen beim Hersteller kommt.
Wie geht man korrekt mit dieser Warnmeldung um?
Zunächst sollte man sie grundsätzlich ignorieren und auf "Nein" klicken, wenn sie das erste Mal auftritt. Falls sie wiederholt in kurzen Abständen auftritt, muss man beobachten, ob es immer dasselbe Add-In ist. Wenn ja, darf man den Vorschlag in der Meldung beherzigen und beim Hersteller nach einem Update nachsehen. Ist keines verfügbar, stellen Sie beim Hersteller bitte eine Support-Anfrage und beschreiben Sie, wann der Fehler auftritt. Ist es ein reproduzierbarer Fehler, liegt es mit hoher Wahrscheinlichkeit an dem Add-In.
Wenn es immer wieder andere Add-Ins sind, bzw. kein System erkennbar ist, liegt eher ein Problem mit Outlook® vor (oder eine Unverträglichkeit mit einem anderen Add-In, siehe Microsoft Visual C++ Runtime Library).
Ob es tatsächlich das angeprangerte Add-In ist, das Probleme verursacht, können Sie am schnellsten mit dem kostenlosen Add-In-Manager herausfinden. Starten Sie das Programm mit Adminrechten und deaktivieren Sie alle anderen Add-Ins mit Ausnahme des Add-Ins, das als Fehlerquelle genannt wurde. Wenn es dann immer noch zu dieser Meldung kommt (und Outlook® korrekt beendet wurde), ist vermutlich wirklich das Add-In die Ursache. Es kann aber auch sein, dass Ihr Outlook-Profil defekt ist. Daher lohnt es sich immer, vor einer Support-Anfrage ein neues Outlook-Profil anzulegen und es damit zu versuchen. Wenn es sich um kein Add-In für E-Mails handelt, brauchen Sie zum Testen kein E-Mail-Konto anlegen.
Weitere Fehlerursachen:
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Sie haben Ihr Mobilgerät mit dem Computer verbunden und die Synchronisationssoftware greift noch im Hintergrund auf die Outlook®-Daten zu. Dabei ist u. U. auch kein Prozess "Outlook" mehr am laufen, aber es wird dennoch direkt auf die Pst-Datei zugegriffen. Achten Sie daher vor dem Herunterfahren darauf, dass Ihr Mobilgerät nicht mehr mit dem Computer verbunden ist und beenden Sie gegebenenfalls auch die Synchronisationssoftware.
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Outlook® wird hart beendet, ohne dass es seine Prozesse abschließen kann (vor Outlook® 2010). Häufig ist dieses Problem bei Anwendern anzutreffen, die einen Registryhack gesetzt haben, der das Herunterfahren von Windows beschleunigen soll. Wenn dann einfach der Rechner heruntergefahren wird, ohne Outlook® vollständig zu schließen, sind Probleme vorprogrammiert.
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Riesige Pst-Dateien (mehrere Gigabyte) verursachen auch Probleme in Outlook®, insbesondere beim Herunterfahren, siehe zuvor. Es wird empfohlen mit Pst-Dateien < 500 MB zu arbeiten. Das ist bei Gebrauch der Archivierfunkiton und/oder Tools zum Auslagern von Anlagen auch kein Problem. Viele Exchange-Postfächer (Datenbank, keine Pst-Dateien) sind aus Performance- und Backupgründen auf 300 MB oder weniger limitiert. Das ist auch ein guter Anhaltspunkt für Pst-Dateien.
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Spezialtools, die grundsätzlich das Beenden von Outlook® verhindern. Dazu zählen z. B. Tools, welche Outlook®-Daten in der Sidebar oder auf dem Desktop darstellen. Selbst, wenn man Outlook® (notgedrungen) über den Taskmanager beendet, sorgen diese Tools zuverlässig dafür, dass Outlook® sofort wieder gestartet wird. Dies verhindert u. a. die Installation von Com-Add-Ins, die nur registriert werden können, wenn Outlook® geschlossen ist. Es muss daher darauf geachtet werden, dass diese Tools vor dem Herunterfahren beendet wurden. Ist das nicht möglich, sollte man auf deren Verwendung besser verzichten. Es ist nicht auszuschließen, dass durch solche Aktionen die Pst-Datei beschädigt wird.
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